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Biomedicine in museums

What can we learn from early modern scientific performativity? Conference "Theatrum Scientiarum", 2-4 November 2006

By October 12, 2006No Comments

Camilla has repeatedly pointed out in our discussions — see for example the minisymposium “Can today’s exhibitions learn from early-modern curiosity cabinets?” that we held with Camilla and Ken Arnold 27 September last year — that we can learn much from early modern museums when we are designing the Medical Museion — both collection- and exhibitionwise.

Here is yet another opportunity for learning how to do so, viz., the conference “Theatrum Scientiarum – Spuren der Avantgarde im experimentellen Wissen des 17. Jahrhunderts” arranged by the special research area “Kulturen des Performativen” at Freie Universität in Berlin. The conference is, very apropos, held at the Berliner Medizinhistorisches Museum an der Charité, 2 – 4 November 2006.

The programme looks absolutely wonderful (see below). Berlin is only a cheap Sterling.com or Easy-jet.com air-ticket away and you can find in-expensive lodging at the Berliner Zimmer Schokofabrik.

Die Konferenz Spuren der Avantgarde: Theatrum anatomicum versteht sich als Teil unserer Reihe Theatrum scientiarum, die sich der Performanz von Wissen im kulturhistorischen Wandel seit dem siebzehnten Jahrhundert widmet und auf Interferenzen von Kunst und Wissenschaft fokussiert ist. Als produktiv hat es sich dabei erwiesen, ästhetische, technische und politische Experimente der Avantgardebewegungen als programmatischen Gegenpol historischer Langzeitprozesse zu begreifen, als Akkumulator radikaler Fragestellungen, die sich mit heuristischem Gewinn auf Kulturen des Wissens und der Künste in der Frühen Neuzeit beziehen lassen. Gerade aus der damit zwangsläufig verbundenen Vermittlung sehr unterschiedlicher Forschungsperspektiven können im Dialog sehr anregende Impulse erwachsen. Cutting machines, Strategien der Fragmentierung und des systematischen Schnitts markieren auf prägnante Weise das Erscheinungsbild künstlerischer, wissenschaftlicher und politischer Projekte der Avantgarde. Deutbar als Resonanz eskalierender physischer und symbolischer Gewalt des zwanzigsten Jahrhunderts, zeigen sich bei genauerer Betrachtung überraschende Symptome jener Matrix der kreativen Zerstörung, die sich der Ordnung experimentellen Wissens seit Beginn der Frühen Neuzeit eingeschrieben hat. Methoden des Zerlegens, Instrumente des Schnitts, bewaffnete Augen und scharfe Begriffe prägen seither die Produktion von Wissen, aber auch Praktiken in Künsten, im Rechtswesen, in Politik und Kultur. Vor diesem Hintergrund erscheint das „Theatrum anatomicum“ seit seiner Entstehung aus dem Geiste tabubrechender curiositas im Gefüge einer alles durchwaltenden theatralen Kultur geradezu als institutionalisiertes Symbol.

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Program:

Thomas Schnalke: Bühne, Sammlung und Museum – Zur Funktion des Berliner Anatomischen Theaters im 18. Jahrhundert

Erika Fischer-Lichte: Sezierende Gewalt – Selbstversuche von Performance Künstlern

Helmar Schramm: “Cutting machines“ – Zur Anatomie von Melancholie und Avantgarde

Jan Lazardzig: Indexikalische Finger – Gesten, Tafeln, Theater der Grausamkeit

Hole Rößler: Schattenseitenblick – Zum ‚perception management‘ im Theatrum anatomicum und im Totaltheater

Nicolas Pethes: Visualisierungen der Seele – Zur Wiederkehr des Theatrum anatomicum im
psychologischen Menschenversuch

Markus Buschhaus: Anatomy and Its Metaphors – Über Körper, Bilder und Künste

Hanno Ehrlicher: Allegorische Zerstückelung – Anmerkungen zur moralischen Anatomie Baltasar Graciáns im Criticón

Daniela Hahn: Risse, Schnitte, Perforationen – Kulturhistorische Anmerkungen zur Anatomie des Raumes in Experimenten der Avantgarde

Ludger Schwarte: Staatsräson und Hirnanatomie – Spuren der politischen Avantgarde in der widerständigen Körpermasse der Frühen Neuzeit

Christoph Hoffmann: Sezieren und Protokollieren – Schreiben in der Pathologie

Nicola Suthor: Demontierte Anatomien – Zeichnungsbücher des 17. Jahrhunderts in Rekurs
auf Picassos „Une anatomie“ besehen

Allen Weiss: On Transcendence in Music – A Short History of the Glissando

Simone de Angelis: Demonstratio ocularis – Darstellungsformen von neuem Wissen in anatomischen Texten der Frühen Neuzeit

Rafael Mandressi: Techniques de dissection et tactiques démonstratives – Instruments, procédures et ordre de la pensée dans la culture anatomique de la première modernité

Cynthia Klestinec: Theaters of Anatomy – Visual, Tactile and Conceptual Modes of Apprehension

Anna Wieczorkiewicz: Wax Models – Models of Knowledge / Models of Experience

Michael Stolberg: Das weibliche Skelett um 1600

Miran Bozovic: Anatomy, Dissection and Philosophy: Diderot and Bentham

Peter Bexte: Mit den Augen hören / mit den Ohren sehen – Raoul Hausmanns optophonetische Schnittmengen

Thomas Lehmen: OPERATION (Lecture performance / Dance)

Philip Sarasin: „Zäsuren biologischen Typs“ – Der Kampf ums Überleben bei Wilhelm Bölsche und H.G. Wells

Georg Büchner: Woyzeck(en) im Anatomischen Theater von Carl Gotthard Langhans (Theater RambaZamba)

Andrea Carlino: Dissection as social drama in Early Modern Europe

Andrew Cunningham: Performing Experimental Anatomy

Zakiya Hanafi: Dissecting the Monster in Early Modern Italy – From Divination to Pathoanatomy

Anna Bergmann: Der zerlegte Körper im Spannungsfeld von Säkularisierung und Magie – Animistische Vorstellungen in der Kulturgeschichte der Transplantationsmedizin

Georg Witte: Montage als Mortifikation – Zur Figur des Präparierens in der russischen Avantgarde

Bette Talvacchia: Body Fragments – A Disjointed View of Renaissance Art

Philippe Sers: Le problème de la composition dans l’avant-garde radicale (abstraction, dadaïsme)

For registration and info, see www.theatrum-scientiarum.de

(thanks to my friend Michael for spreading the word abut the conference)

Thomas Söderqvist

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