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Biomedicine in museums

Diagnosis [Art]

By November 16, 2006No Comments

The exhibition “Diagnose [Kunst]: Die Medizin im Spiegel der zeitgenössischen Kunst” which opened at the art museum in Ahlen, Germany, on 22 October (and runs until 14 January 2007) seems to be more about medicin in contemporary art than contemporary medicine in contemporary art (see further http://www.kunstmuseum-ahlen.de/ausstellungen/diagnose_kunst_01.html):

Die Gesundheit hat im Bewusstsein der Menschen einen sehr hohen Stellenwert erlangt. Die Möglichkeiten der modernen Medizin, aber auch ihre wirtschaftlichen und ethisch-moralischen Grenzen bestimmen die öffentliche Diskussion. Es ist daher kaum vorstellbar, dass die zeitgenössischen Künstler hiervon unberührt geblieben wären. In dieser von einem Arzt und einer Kunsthistorikerin aus ihren jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln konzipierten Ausstellung wird versucht, den Grenzbereich zwischen der bildenden Kunst und der modernen medizinischen Wissenschaft zu explorieren und umfassend zu dokumentieren. Dabei werden mehrere Ebenen deutlich, auf denen sich Medizin und zeitgenössische Kunst begegnen: eine Endoskopie oder ein chirurgischer Eingriff sind Grundlage von Aktionen und Installationen bei Orlan und Mona Hatoum. Die modernen bildgebenden Verfahren der Radiologie dienen als Ausgangspunkt für Bildwerke von Marilène Oliver, Wim Delvoye oder Katharina Sieverding. Entsprechend dem Selbstverständnis der Künstler von der Autonomie des Bildes oder des Kunstwerkes konzentriert sich der Blick nicht auf Werke mit rein abbildendem oder illustrativem Charakter. Es sind vielmehr Arbeiten, in denen die Künstler den medizinischen Kontext als Metapher benutzen, um Fragen von grundsätzlicher Bedeutung zu stellen. Damien Hirst, Wim Delvoye, Mark Wallinger und Paddy Hartley fragen, ob der Glaube an die Allmacht der Medizin bereits zu einer Ersatzreligion geworden ist. Joseph Beuys, Chuck Close und Barton Benes drücken persönliche Krankheitserfahrungen mit Herzinfarkt, Querschnittslähmung oder AIDS in ihren Arbeiten aus. Christine Borland, Jaq Chartier und Patricia Piccinini fragen, wohin sich die Welt angesichts des rasanten Fortschritts der Biowissenschaften entwickeln wird. Die Künstler dieser Ausstellung schaffen kein Abbild der Medizin, sondern sie machen sich ihr ganz eigenes Bild von der modernen Medizin in allen ihren Aspekten. Sie analysieren, hinterfragen und greifen ein. Mit medizinischen Untersuchungsmethoden, bildgebenden Verfahren und künstlerischen Interventionen bearbeiten sie alle zentralen Fragen der menschlichen Existenz bis hin zu ihrer genetischen Grundlage. Sie tun dies mit großer Ernsthaftigkeit, Seriosität, Professionalität und einem gutem Schuss Humor, und nicht zuletzt mit einem großen Respekt vor der Schöpfung. Kunst ist kein Luxus, sie gehört zum Leben. Das Leben ohne Kunst wäre ärmer, das Leben ohne Medizin wäre kürzer, beide erscheinen uns unverzichtbar.

(thanks to Ingeborg Reichle)

Thomas Söderqvist

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